Berlin
In Berlin erfolgt das Monitoring von Krankheitserregern, die Modellierung der Schadstoffausbreitung und der Einsatz der wissensbasierten Entscheidungsunterstützungssysteme (KDSS) im online-Modus. Die Überwachung der Abwasserinfrastruktur wird offline durchgeführt.
Territorialer Hintergrund
Berlin liegt im Nordosten Deutschlands. Im Jahr 2018 hatte die Stadt rund 3,75 Millionen Einwohner auf einer Fläche von 892 km². Die Stadt liegt auf einer Höhe von 29,5–115 m ü. NHN. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge beträgt 580 mm pro Jahr. 60 km² des Stadtgebietes sind Wasserfläche. Eine Besonderheit Berlins ist, dass die Flüsse Spree und Havel durch unterschiedliche Ausdehnungen abwechselnd Fluss- als auch See-Eigenschaften aufweisen. Daher gibt es viele Stellen, die für Bade- und andere Freizeitaktivitäten geeignet sind.
Management des urbanen Wasserkreislaufs
Als städtisches Wasserversorgungsunternehmen bewirtschaften die Berliner Wasserbetriebe (BWB) alle Bereiche des urbanen Wasserkreislaufs: Klärwerke, Entwässerungssysteme und das Grundwasser.
Das Berliner Wassersystem wird oft als teilgeschlossener Kreislauf beschrieben, da das Oberflächenwasser, das zur Aufnahme des geklärten Abwassers dient, als Ressource für eine Grundwasseranreicherung und Uferfiltration genutzt wird.
Daher ist das integrierte Management aller Bereiche des urbanen Wasserkreislaufs, von der Stadtentwässerung, der Abwasserbehandlung bis hin zur Trinkwassergewinnung in Berlin eine besondere Herausforderung.
Trotz der Vorhaltung von besonderen Speicherräumen gibt es in Berlin immer noch ca. 20 bis 30 Mischwasserüberläufe pro Jahr entlang der Gewässer, die dann einige der insgesamt 29 Berliner Badestellen beeinträchtigen können. Für die Bewirtschaftung der Badegewässer ist das Gesundheitsamt (LAGeSo) verantwortlich. Mit Hilfe von Pegelsensoren an den wichtigsten Pumpwerken der Stadt können die BWB das Gesundheitsamt über aufgetretene Mischwasserüberläufe informieren.